Ein Leben im Dienst des Angel- und Castingsports
Mit großer Bestürzung und tiefer Trauer nehmen wir Abschied von Uwe Tempel, der viel zu früh von uns gegangen ist. Mit ihm verlieren wir nicht nur einen engagierten Sportler, Organisator und Visionär, sondern vor allem einen Menschen, der sein Leben mit Leidenschaft und Überzeugung dem Angeln und dem Castingsport gewidmet hat.
Uwe war weit mehr als nur der „Vater des Castingsports“ – auch wenn dieser Titel seinem Wirken durchaus gerecht wird. Mit unglaublichem Einsatz, Weitsicht und Organisationstalent hat er Strukturen geschaffen, erhalten und weiterentwickelt, die noch heute Bestand haben. Nach der Wende war es sein ökonomischer Sachverstand, der es dem DAV und dem VDSF ermöglichte, eine stabile und friedliche Existenz aufzubauen. Auch beim Aufbau und der Entwicklung des Landesanglerverbands Sachsen-Anhalt (LAV) spielte Uwe eine maßgebliche Rolle. Ebenso geht die Gründung des Regionalverbands Fuhnetal auf sein Engagement zurück.
Er erkannte früh die verbindende Kraft des Castingsports als stabilisierenden Faktor für die gesamte Organisation der Angler. Für diese Überzeugung hat er gestritten – konsequent, mit Überzeugung, mit klaren Worten. Er hatte Visionen, erklärte sie, begeisterte Mitstreiter und konnte so immer wieder konkrete Ziele erreichen – stets im Sinne der Sache. Auch die spätere Fusion von DAV und VDSF zum DAFV begleitete er mit wachem Blick und kritischer Aufmerksamkeit.
In den letzten Jahren war es etwas ruhiger um ihn geworden, doch vergessen war er nie. Bei jedem Wettkampf, jedem Treffen unter Sportfreunden war er durch Geschichten, Erinnerungen und Anekdoten präsent – nicht selten mit einem Lächeln und ehrlicher Anerkennung verbunden. Auch wenn er selbst nicht mehr dabei war, war er irgendwie immer mit dabei.
Uwe war ein Mensch mit Prinzipien, Haltung und Rückgrat – unverwechselbar, kantig, herzlich. Kein Mensch, den man übergeht, sondern einer, den man respektiert. Oft war es nicht er, der „schwierig“ war – vielmehr fehlte anderen manchmal der Weitblick oder der Sinn für das große Ganze, für den Gemeinschaftsgedanken, den Uwe stets in den Mittelpunkt stellte.
Er war ein echtes Unikat – voller Energie, Humor und einem unbeirrbaren Sinn für das Richtige. Mit seinem Tod verlieren wir nicht nur einen großartigen Menschen, sondern ein Stück gelebte Geschichte unseres Sports.
Doch Uwe bleibt – in unseren Herzen, in unzähligen Erzählungen, Erinnerungen und Anekdoten. In jeder Diskussion um den Castingsport, in jeder engagierten Debatte, in jedem Vereinsgedanken lebt ein Teil von ihm weiter.
Wir verneigen uns in Dankbarkeit vor einem außergewöhnlichen Lebenswerk.
Uwe, du fehlst uns.
Ruhe in Frieden.
Im Namen aller Freunde, Weggefährten und Sportkameraden.