Der Europäische Aal (Anguilla anguilla) ist in Europas Flüssen und Seen in seiner Existenz bedroht. Ohne Aal-Besatz gäbe es vermutlich diesen überaus geschätzten Speisefisch kaum noch in unseren Gewässern. Ziel des Besatzes ist die nachhaltige Förderung des Aalbestandes.
Eine natürliche Zuwanderung des Aals aus dem Meer in die Binnengewässer hat sich, aufgrund der zahlreichen Querverbauungen (Schleusen, Wehre, Wasserkraftwerke) der Flüsse und den Veränderungen von Meeresströmungen in den letzten Jahrzehnten, leider sehr negativ entwickelt. Ein überzogener Schutz von fischfressenden Säugetieren und Vögeln, vor allem des Kormorans, trägt wesentlich zur Dezimierung der Bestände bei. Um den Aal in unseren Gewässern erhalten zu können, handeln die Angler in Brandenburg.
Am 26. April 2018 werden deshalb, im Rahmen des von der EU geförderten „Elbe-Aalprojektes“, 2.263 Kilogramm, sogenannte vorgestreckte (angefütterte), Aale an elf Standorten in Brandenburg ausgesetzt. Alle Gewässer besitzen eine Verbindung zur Elbe. Damit haben die Aale die Möglichkeit, nach dem Erreichen der Geschlechtsreife zu ihrem Laichgebiet in die Sargassosee abzuwandern. Diese Wanderung der Aale ist überlebenswichtig für ihren Lebenszyklus.
Insgesamt werden an diesem Tag etwa 324.000 junge Aale von Anglern in Brandenburger Flüsse und Seen entlassen. Der Landesanglerverband Brandenburg e.V. ist stolz, auf diese Weise am Schutz und Erhalt des Europäischen Aals beizutragen. Nutzen und Schützen der Bestände prägen das Handeln der Angler.
Pressemitteilung des Landesanglerverband Brandenburg e.V. (LAVB)
Der DAFV freut sich sich über das Engagement des LAVB für den Aal in unseren heimischen Gewässern: "Ohne den vorbildlichen ehrenamtlichen Einsatz der Angler stünde es um die Fische und die Gewässer in Deutschland wesentlich schlechter. Wir dürfen aber nicht vergessen, das nach wie vor täglich unzählige Aale still und leise in den Turbinen der Wasserkraftwerke zu Tode kommen, die natürlichen Wanderwege der Aale blockiert sind und dazu die ausufernden Kormoranbestände den Fischen in Deutschland bedrohlich zusetzen. Wenn es Deutschland ernst meint, heimische Fischbestände für nachfolgende Generationen zu erhalten, ist die Politik gefordert, auf allen Ebenen wirksame Maßnahmen zu ergreifen. Wir Angler handeln heute und jetzt mit konkreten Maßnahmen.", so Dr. Christel Happach-Kasan Präsidentin des Deutschen Angelfischerverbandes.