Der Angelsportverein Esox e.V. wurde im Jahr 1965 gegründet und zählt aktuell über 450 Mitglieder. Zu den bewirtschafteten Gewässern zählen der Schaalsee (Bereich Dargow) sowie zwei lokale Kiesseen. Der ASV legt besonderen Wert auf die Förderung jugendpflegerischer Maßnahmen. Die Förderung der eigenen Jugendgruppe genießt daher hohe Priorität. Zudem arbeitet der Verein intensiv mit Kinder- und Jugendeinrichtungen zusammen und ist Träger der freien Jugendarbeit nach § 75 SGB VIII.
Ein Projekt für den Schutz der Karausche
Als anerkannter Natur- und Umweltschutzverein hat sich der ASV Esox e.V. eine neue Herzensaufgabe angenommen. Die Karausche (Carassius carassius) ist eine wenig bekannte und mittlerweile stark bedrohte Fischart. Früher in fast jedem Teich oder See vorhanden, ist diese Fischart nun fast gänzlich verschwunden. Die Karausche ist eine sehr robuste Fischart, welche auch mit den widrigsten Bedingungen gut klarkommt. Dies gewinnt in Zeiten des Klimawandels zunehmend an Bedeutung und daher hat es sich der ASV Esox zur Aufgabe gemacht, die Bestände dieser stark bedrohten Fischart regional zu stärken.
Die Karausche hat nahezu in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet zwei erhebliche Probleme. Dazu zählt zum einen der fortschreitende Lebensraumverlust, dem sie ausgesetzt ist. Ein weiteres Problem ist der Giebel (Carassius gibelio). Diese ebenfalls karpfenartige Fischart ist für Laien sowie für Fischprofis von der Karausche äußerlich kaum zu unterscheiden.
Beide Arten können untereinander fortpflanzungsfähige Nachkommen bilden. Aus falsch verstandener Tierliebe werden Giebel oft illegal aus privaten Teichen in die freie Natur ausgesetzt. Durch das Aussetzen von Goldfischen oder vermeintlichen Karauschen Besatz, der in Wirklichkeit zum Verwechseln ähnliche Giebel enthielt, wurden bereits etliche Karauschenbestände genetisch unwiederbringlich verändert.
Besatzmaßnahmen des ASV Esox
Der ASV Esox möchte die Urform der Karausche, welche genetisch perfekt an unsere Bedingungen angepasst ist, erhalten. Im Rahmen der Maßnahme werden gesonderte Karauschen von Fischereibetrieben entsprechend einer Genotypisierung bzw. Populationsgenetik unterzogen und anschließend in die entsprechenden Zuchtteiche verbracht. Die Tiere werden dort aufgezogen und deren Fortpflanzung überwacht. Nach Erreichen einer bestimmten Größe werden die Karauschen in speziell ausgewählten Bereichen ihres Lebensraums ausgesetzt. Zum Schutz vor fischfressenden Feinden wie dem Fischotter oder Kormoran werden die Zuchtteiche mithilfe eines entsprechenden und stromgeführten Otterzaun und speziellen Ablenkhilfen sowie Flugschnüre geschützt. Die hierfür anfallenden Kosten werden aus dem Artenschutzfonds des Landesanglerverband Schleswig-Holstein, Spenden und aus Beiträgen der Mitglieder des ASV Esox getragen.
„Als anerkannter Natur- und Landschaftsschutzpflegeverein ist es uns wichtig, unserer Verpflichtung nachzukommen. Viele heimische Fischarten sind vom Aussterben bedroht und können in ihren Lebensräumen kaum noch überleben. Daher haben wir beschlossen, uns nicht nur als ein reiner Angelverein zu sehen, sondern uns auch intensiver mit Flora und Fauna zu beschäftigen und das Artenschutzprojekt „Karausche“ ins Leben zu rufen.“
(Dieter Thiel, 1. Vorsitzender des ASV Esox e.V.)
Angler für die Natur
Angler sind über ihre Vereine und Verbände nicht nur zur Nutzung von Fischen berechtigt, sondern als Eigentümer oder Pächter von Fischereirechten auch zu deren Hege und Pflege gesetzlich verpflichtet.
Jahr für Jahr werden deutschlandweit Millionen ehrenamtliche Arbeitsstunden von Anglerinnen und Anglern scheinbar im Verborgenen geleistet. So werden unter Anderem Gewässer renaturiert, Brutplätze für Fische eingerichtet, Maßnahmen zum Artenschutz ergriffen und Ufer vom Müll bereinigt. „Es ist uns ein Anliegen mit dem Projekt Gewässer-Verbesserer das vielfältige ehrenamtliche Engagement der organisierten Anglerinnen und Angler in Deutschland mehr in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.“, so Klaus-Dieter Mau, Präsident des Deutschen Angelfischerverbandes.
Fisherman’s Partner, die Zeitschrift Blinker und der DAFV sagen herzlichen Glückwunsch und wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal bei allen Teilnehmern ganz herzlich für das ehrenamtliche Engagement und die Verdienste um die Hege und Pflege unserer Gewässer bedanken.