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Im September fand der erste Bildungsurlaub zum Thema „Nachhaltiges Angeln“ statt. Für Konzept und Leitung des einwöchigen Seminars stand mit Jörg Strehlow ein bekannter Kopf aus der Szene Pate. Seiner Einladung in die BTO (Bildungstagesstätte Ostheide) nach Barendorf bei Lüneburg folgten namhafte Dozenten wie Prof. Dr. Robert Arlinghaus, DAFV-Geschäftsführer Alexander Seggelke, Dr. Olaf Niepagenkemper vom Fischereiverband NRW und Dr. Thomas Klefoth vom Anglerverband Niedersachsen.

Sebastian Bruns, Seminarleiter bei Deutsche See in Bremerhaven, und Michael Lechelt vom Hamburger Institut für Hygiene und Umwelt komplettierten mit ihrem umfangreichen Wissen um eine nachhaltig orientierte Angelfischerei den illustren Kreis der Gastredner aus ganz Deutschland.

Gemeinsames Angeln und Flossfahrt als Rahmenprogramm

Insgesamt hatten sich zwölf Teilnehmer zu dieser ersten Veranstaltung ihrer Art angemeldet und zum größten Teil ihren Anspruch auf fünf Tage Bildungsurlaub im Jahr bei ihrem Arbeitgeber eingereicht. Die BTO bei Lüneburg bildete den perfekten Rahmen für diese etwas andere Angelveranstaltung. Die Teilnehmer wurden während der Woche hochwertig von der prima Küchenmannschaft verpflegt und fanden nach den langen Seminar-Tagen mit Jörg Strehlow und den täglich wechselnden Gastrednern nach einem gepflegten Feierabend-Getränk in den Gästezimmern des Hauses ihren Schlaf. Alle fünf Seminartage starteten bereits um 9.00 Uhr nach dem Frühstück und endeten oft erst gegen Mitternacht. Das lag auch an den Exkursionen an die Elbe, die meist am Nachmittag begannen und von Jörg und seiner Gruppe bereitwillig bis in die Dunkelheit ausgedehnt wurden. Meist wurde in der malerischen Landschaft der Elbtalaue bei Bleckede geangelt – selbstverständlich mit umweltfreundlichen Ködern und versuchsweise auch mit Ködern aus Fruchtgummi. Ein Höhepunkt war auch eine mehrstündige Floßfahrt auf der Elbe bei Neu Darchau mit dem Flößer Manfred Ruffing, um Fauna und Flora der spektakulären Auenlandschaft vom Wasser aus zu bestaunen.

Die Zukunft des Angelns - Kraftwerke, Mikroplastik und Hormone

Von Montag bis Freitag ging es um Themen, die für die Zukunft des Angelns von großer Bedeutung sind. So machte Dr. Niepagenkemper deutlich, welch destruktiven Einfluss Kleinkraftwerke an unseren Gewässern auf das Leben unter der Wasseroberfläche haben. Insbesondere für den Rückgang der Aalbestände in Deutschland muss diese gar nicht „grüne“ Form der Stromgewinnung als eine der Haupt-Ursachen aufgeführt werden. Gleichzeitig konnte er jedoch auf große Erfolge seines Landesfischereiverbandes in dieser Sache hinweisen. Michael Lechelt machte den 12 Teilnehmern aus Niedersachsen und Hessen deutlich, wie es um die Wasserqualität der Elbe steht und wies auf große Erfolge in der Vergangenheit hin. Die Herausforderungen für die Zukunft liegen hier besonders in der Bekämpfung der Gewässer-Belastung durch Mikroplastik, aber auch im Kampf gegen

Hormone, zum Beispiel durch die Anti-Baby-Pille, die zu einer Überpopulation an weiblichen Fischen führt und somit die Bestandsentwicklungen vieler Fischarten in der Zukunft beeinträchtigen kann.

Praktische Verbandsarbeit

Alexander Seggelke, einst erfolgreicher Profi-Basketballer und heute Geschäftsführer des Deutschen Angelfischer-Verbandes (DAFV), bewies den Teilnehmern des Seminares, dass ein moderner Angel-Funktionär durchaus die Sprache der Basis spricht. Und verblüffte mit der Vielseitigkeit seiner täglichen Arbeit, die ebenfalls für eine fischgerechtere, umweltbewusstere und nachhaltigere Angelfischerei steht. Dies wird unter anderem noch in diesem Herbst auf der Messe „AngelWelt Berlin“, vom 30. November bis 02. Dezember 2018, auf dem Berliner Messegelände unterstrichen, wenn der Verband zusammen mit Jörg Strehlow täglich einheimische Fische in der großen gemeinsamen Show-Küche zubereitet – und zwar die störrischen Biester, die aufgrund ihrer Gräten nicht so sehr beliebt sind. Aber eben richtig lecker schmecken!

Fischverwertung

Apropos: Der Profikoch von Deutsche See, Sebastian Bruns, wird dann auch mit von der Partie sein. Er übernahm in unserer Bildungswoche das wichtige Thema der Fisch-Verwertung und zeigte dabei den erstaunten Teilnehmern unter anderem, wie lecker man auch den Kopf eines großen Fisches (in diesem Fall eines Dorsches) zubereiten kann. Zudem wurden die wichtigsten Schnitte beim Filetieren geübt und in einem Vortrag auf die Bedeutung des Lebensmittels Fisch hingewiesen. Das abendliche Fisch-Buffet von Sebastian wurde dann zum kulinarischen Highlight der Bildungswoche. Zumal bei Kaiserwetter die lauen Abende allesamt draußen verbracht werden konnten, zum Beispiel auch am großen Lagerfeuer im Park der Bildungsstätte.

Bestandsentwicklung des Welses

Dr. Thomas Klefoth sprach über einen großen Raubfisch, der die Angler an der Elbe besonders interessiert – im Fokus des Fischerei-Wissenschaftlers stand die Bestandsentwicklung des Welses. Diesen kapitalen Fisch dürfen wir in der Zukunft des Öfteren an unseren Angelhaken begrüßen, eventuell auch mal mit monströsen zwei Metern Länge oder mehr. Denn der Wels ist ein Profiteur des Klimawandels. Allerdings ist er nicht die allesfressende Bestie, für die man den Wels vielerorts hält. Im Gegensatz zum Hecht benötigt er nämlich nur ca. 70 – 80% an Nahrung und neigt keineswegs dazu, andere Raubfische nachhaltig zu verdrängen oder Futterfischbestände restlos zu verputzen.

Bestandentwicklungen bei Umsetzung des Entnahmefensters

Mit besonderer Spannung wurde Prof. Dr. Robert Arlinghaus erwartet, der am Donnerstag zwei Stunden lang zum Thema „Bestandentwicklungen bei Umsetzung des Entnahmefensters“ sprach. Leidenschaftlich und fesselnd, wie es nur jemand kann, der seine Arbeit liebt! Auf „Du“ mit den Teilnehmern entstand eine lebendige Diskussion um die zukunftsweisenden Arbeiten von Arlinghaus, die große Fische als besonders wertvoll zum Erhalt ausgewogener Bestände einstuft. Man darf davon ausgehen, dass seine Arbeit auch in Zukunft richtungsweisend sein wird und bestimmt bald Einfluss auf Fischereigesetze nehmen dürfte.

Umweltfreundliche Köder und das Bild des Anglers in der Öffentlichkeit

Eingerahmt wurden die spannenden Auftritte der Gastredner in Barendorf von dem einen oder anderen Vortrag des Seminarleiters Jörg Strehlow, der sich zum Beispiel über umweltfreundliche Köder und das Bild des Anglers in der Öffentlichkeit äußerte und mit den Teilnehmern diskutierte. Darüber hinaus entwarf Strehlow Gruppenarbeiten, in denen die Bildungs-Urlauber Fallbeispiele vortragen konnten. Zum einen ging es hier um Beiträge, die in den sozialen Medien erscheinen sollten. Und um Übungen, wie zum Beispiel ein Online-Shop mit nachhaltigen Produkten aussehen könnte oder wie man einen Artikel für die Fachpresse mit Ansätzen zum nachhaltigen Angeln interessant für die Leser gestalten kann. Auf großes Interesse stieß auch die Aufgabe, wie man sich ein Netzwerk aufbaut, wenn man als Angel-Guide arbeiten möchte – und welche Regeln man dabei einhalten sollte.

Die Rückmeldungen auf den ersten Bildungsurlaub „Nachhaltiges Angeln“ waren überwältigend positiv. Es stellte sich zudem heraus, dass eine solche Veranstaltung eine Lücke füllt und so haben die BTO und Jörg Strehlow für 2019 bereits zwei weitere gemeinsame Termine festgelegt, zu denen Sie sich gerne beim Bildungs- und Tagungszentrum Ostheide anmelden können: Das erste Seminar findet vom 17.- 21. Juni 2019 statt und die zweite Woche Bildungsurlaub ist vom 16. – 20. September 2019.

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Kontakt:
Bildungs- und Tagungszentrum Ostheide

Heimvolkshochschule Barendorf e. V.
Lüneburger Straße 12
21397 Barendorf
Telefon: 04137-8125-0
Fax: 04137-8125–55
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.[/alert] Stellvertretend für die zahlreichen positiven Stimmen zur ersten Bildungswoche mit der Zielsetzung, das Angeln nachhaltiger und fischgerechter zu gestalten, seien zwei Gastredner aus dem September 2018 zitiert:[blockquote author="Prof. Dr. Robert Arlinghaus"] Tolle Veranstaltung. Hat mir sehr viel Spaß gemacht. Jörg Strehlow, das ist ein Vorzeigerollenmodell. Angeln, aber mit Verstand und dem Bewusstsein, auch eine Verantwortung für Natur und Umwelt zu haben. Angeln, aber auch Wissenssteigerung über das Angeln hinaus. So eine Veranstaltung hat Pioniercharakter und ist für die Zukunft des Angelns überlebenswichtig. Weiter so! [/blockquote] [blockquote author="Dr. Olaf Niepagenkemper"] Mein Kompliment zur Veranstaltung, Jörg! Es hat mir sehr gut gefallen und ich wünsche dir für die weiteren Veranstaltungen den gleichen Erfolg. Eine tolle Truppe war das und ich freue mich, dass ich ein Teil davon war. [/blockquote]

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Jörg Strehlow Angeln GmbH

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Telefon: 05852-95 85 489

Deutscher Angelfischerverband e.V. (DAFV)

DeutschlandkarteDer Deutsche Angelfischerverband e.V. besteht aus 25 Landes- und Spezialverbänden mit ca. 9.000 Vereinen, in denen mehr als 500.000 Mitglieder organisiert sind. Der DAFV ist der Dachverband der Angelfischer in Deutschland. Er ist gemeinnützig und anerkannter Naturschutz- und Umweltverband. Der Sitz des Verbandes ist Berlin. Er ist im Vereinsregister unter der Nummer 32480 B beim Amtsgericht Berlin Charlottenburg eingetragen und arbeitet auf Grundlage seiner Satzung.

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