Kormoran
Der übertriebene Schutz einer einzelnen Vogelart zeigt fatale Auswirkungen auf den Fischartenschutz und die Gewässerökosysteme insgesamt. Seit über 20 Jahren machen die Angler und Fischer nunmehr auf die fatalen Auswirkungen des übermäßigen Schutzes der Kormorane auf die heimischen Fischbestände in Europa aufmerksam.
Perfekter Fischräuber
Der Große Kormoran (Phalacrocorax carbo) ist wohl die am besten untersuchte Vogelart überhaupt. Der Name stammt aus dem lateinischen und bedeutet eigentlich "Meeresrabe". Er kann bis zu 40m tief tauchen und kommt dabei fast zwei Minuten ohne Atmen aus. Er ist ein perfekt angepasster Fischräuber, dem die heimischen Fische kaum etwas entgegen zu setzen haben. Es gibt in Deutschland heute kaum noch einen Landstrich ohne Kormorane. Selbst in stehenden Gewässern oder Flüssen mitten in Großstädten gehen Kormorane erfolgreich auf Jagd.
Eine unvergleichliche "Erfolgsgeschichte"
Der Schutz des Kormoran in Europa ist eine unvergleichliche Erfolgsgeschichte. Die Bestände sind unter den geltenden Schutzmaßnahmen seit Mitte der neunziger Jahre sprunghaft angestiegen und in ihren Beständen schon seit vielen Jahren nicht mehr gefährdet.
[blockquote author="Leonhard Baldner's Vogel-Fisch- u. Tier-Buch, 1666"] Ein Scharf ist bei uns unbekannt und es gibt deren nicht viel. [/blockquote]
So ist es in Leonhard Baldner's Vogel-Fisch- u. Tier-Buch aus dem Jahre 1666 nachzulesen. Das Argument der Vogelschützer, das die Kormorane (lat. Phalacrocorax carbo L.) auch im Binnenland schon immer in großen Stückzahlen vorkommen, lässt sich aus historischen Quellen nicht nachvollziehen.
„Jetzt haben wir wieder viele naturnahe Gewässerabschnitte, aber es gibt dort kaum noch Fische“, ist das wehmütige Fazit von Dietrich Roese, Präsident des Landesanglerverbands Thüringen e.V. (LAVT) auf der Fachtagung zum Thema Kormoran am 21. Oktober 2017 in Erfurt.