Mittlerweile hat sich die Situation deutlich verschärft. Neben einer Ausdehnung auf dem gesamten marinen EU-Raum (ausgenommen Mittelmeer), fordert die Kommission in einer aktuellen Deklaration auch die Fangmengen für Angler und Fischer in Binnengewässern um 50 % zu kürzen.
Wir Angler setzen uns seit Jahren für den Erhalt des Aals ein. Der Nutzen der Besatzmaßnahmen durch Angler im Rahmen der bestehenden Aal-Managementpläne wird ausdrücklich gewürdigt.
Die Grundlage für einen gesicherten Bestand ist das Abwandern der Blankaale in die Sargassosee zur Reproduktion und das Einwandern junger Aale in die Oberläufe unserer Gewässersysteme.
Querverbauungen, Illegaler Handel und hoher Prädationsdruck
Erschwert/Verhindert wird dies weiterhin durch mehr als 1,3 Millionen Querverbauungen in den Flüssen Europas. Die Tragweite illegaler Glasaalfänge vor den Küsten Frankreichs, Spaniens und Portugals dringt vermehrt an die Öffentlichkeit. Hinzu kommt ein anhaltend hoher Predationsdruck durch z.B. Kormorane.
Blankaale, die es bis ins Meer geschafft haben, sollten ihren Weg in die Sargassosee ungehindert nehmen können, um dort zu laichen. Ein generelles Verbot des Aalangelns ist für uns jedoch nicht nachvollziehbar und wir sehen darin auch keine Lösung für den Schutz der Aale.
Der DAFV bittet den Bundesminister Christian Schmidt in einem offenen Brief, sich mit Nachdruck für den Schutz des Aalbestands, für weitere Forschung und die nachhaltige und verantwortungsvolle Nutzung der Aale einzusetzen.
Schließlich dürften die Mehrzahl junger Aale in unseren Gewässern, zuvor von Anglern eingesetzt worden sein.