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Nach den sehr positiven Berichten über einen deutlichen Zuwachs der Glasaalwanderung an den Küsten Großbritanniens Anfang des Jahres, wir berichteten - nun die Ernüchterung.

Für die Glasaalmonitoring Stationen, die nicht durch Covid-19 beeinflusst waren (ca. 80%) war 2020 eines der schlechtesten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen. Von einer beginnenden Erholung, wie es noch am Anfang des Jahres schien, ist leider nach neustem Kenntnisstand nichts zu sehen. Somit bleibt der Zustand der Aalpopulationen innerhalb seines gesamten Verbreitungsgebietes weiterhin besorgniserregend.

ICES (International Council for the Exploration of the Sea) hat in dem jährlichen Statusbericht darauf hingewiesen, dass alle negativen anthropogenen Einflüsse (beispielsweise durch Freizeit- / kommerzielle Fischerei auf alle Entwicklungsstadien des Aals, Wasserkraft, Schöpfwerke, Umweltverschmutzung), welche den europäischen Aal (Anguilla anguilla) in seiner Fortpflanzung und Wanderung behindern, im Jahr 2021 auf ein Minimum reduiziert werden sollten.

Der europäische Aal (Anguilla anguilla) ist seit 2008 auf der Roten Liste der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) als stark bedroht Fischart gelistet.

 

 

In der linken Grafik sehen Sie die mittlere Rekruitieren von Glasaalen verglichen zwischen Nordsee (hiermit gemeint die Küstengebiete der Länder Norwegen, Schweden, Deutschland, Dänemark, Niederlange und Belgien) und den restlichen Europäischen Küsten (Großbritannien, Irland, Frankreich, Spanien, Portugal und Italien). Der Erfolg beziehungsweise Misserfolg der Glasaalwanderung wird hierbei an den rekonstruierten Druchschnittswerten von 1960-1979 gemessen. Im baltischen Raum wird ausschließlich der Gelbaal/Blankaal als Indikator für eine erfolgreiche Rekrutierung herangezogen. Aus diesem Grund sind Glasaale in dieser Grafik (rechts) nicht enthalten.
Quelle: ICES (2020). European eel (Anguilla anguilla) throughout its natural range. In Report of the ICES Advisory Committee, 2020.

EAA und EFTTA fordern Schutzmaßnahmen auf allen Ebenen

Die European Anglers Alliance (EAA) und die European Fishing Tackle Trade Association (EFTTA) mahnen schon seit vielen Jahren an, dass akute Maßnahmen zum Schutz der Aale nicht nur Fischer und Angler betreffen dürfen. Die langjährigen Forderungen der Angler, wie die Nachrüstung der Wasserkraftwerke und eine vertragsgemäße Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie, Maßnahmen gegen den illegalen Glasaalfang und den übertriebenen Schutz der Kormorane, wurden in der Vergangenheit nicht in Angriff genommen.

Der Deutsche Angelfischerverband vertritt in gleicher Weise die Auffassung, dass der Aal alleine durch Fangverbote nicht zu retten ist und sieht darin keinen zielführenden Lösungsansatz. Angler engagieren sich seit langer Zeit in den Binnengewässern und auch an der Küste intensiv um den Erhalt des Aals mit ihrem Geld und ihrer ehrenamtlichen Arbeit. Dies hat der DAFV auch in seiner Position gegenüber der EU verdeutlicht.[2]

Im Dezember 2018 hat die EAA dazu bereits ein Positionspapier “On the rebuilding of the European Eel (Anguilla anguilla) stock”[3] veröffentlicht.

Hier können Sie den kompletten Statusbericht von ICES über den europäischen Aal herunterladen

pdfStatusbericht zum Aal 2020 durch ICES

 

 

Deutscher Angelfischerverband e.V. (DAFV)

DeutschlandkarteDer Deutsche Angelfischerverband e.V. besteht aus 25 Landes- und Spezialverbänden mit ca. 9.000 Vereinen, in denen mehr als 500.000 Mitglieder organisiert sind. Der DAFV ist der Dachverband der Angelfischer in Deutschland. Er ist gemeinnützig und anerkannter Naturschutz- und Umweltverband. Der Sitz des Verbandes ist Berlin. Er ist im Vereinsregister unter der Nummer 32480 B beim Amtsgericht Berlin Charlottenburg eingetragen und arbeitet auf Grundlage seiner Satzung.

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