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Deutscher Angelfischerverband e.V. (DAFV) Logo

Seit dem 13.03.2025 verhandeln CDU/CSU und SPD nun offiziell über einen Koalitionsvertrag.

In der vergangenen Woche haben die offiziellen Verhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD zur Bildung einer Bundesregierung begonnen. Während dieser Artikel verfasst wurde, war das Finanzpaket das Hauptthema in den Medien. Im Hintergrund sind die Verhandlungen bereits etwas fortgeschritten, insbesondere durch die Bildung von Arbeitsgruppen aus beide Parteien zu den einzelnen Verhandlungsthemen. Die beiden für die Angelfischerei wichtigsten Arbeitsgruppen sind diejenigen für Landwirtschaft und Umwelt. Konkret handelt es sich um die Arbeitsgruppe „Landwirtschaft & Umwelt“ der Union unter dem Vorsitz von Steffen Bilger, MdB, sowie die Arbeitsgruppe „Ländliche Räume, Landwirtschaft, Ernährung, Umwelt“ der SPD unter dem Vorsitz von Dr. Franziska Kerstin, MdB.

Die Bedeutung dieser Gruppen darf nicht unterschätzt werden, da sie nahezu alle wichtigen Themen der Freizeitfischerei diskutieren werden, die in den kommenden vier Jahren vom BMEL und BMUV behandelt werden. Aus diesem Grund werden wir den beiden Gruppen die folgenden 6 Kernforderungen vorlegen:

  1. Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit von Anglerinnen und Anglern

Etwa eine Million organisierte Angler in Deutschland leisten durch Hege und Pflege aktiven Fisch- und Gewässerschutz, der zur Erhaltung und Wiederherstellung aquatischer Lebensräume beiträgt. Anglerverbände gehören aufgrund ihrer ehrenamtlichen ökologischen Arbeit an den Gewässern zu den größten anerkannten Naturschutzverbänden in allen Bundesländern. Der Deutsche Angelfischerverband fordert daher eine aktive Anerkennung der wichtigen ehrenamtlichen Arbeit der örtlichen Angelvereine durch die Bundesregierung.

  1. Sicherstellung der fairen Umsetzung der EU-Wiederherstellungsverordnung

Die nächste Bundesregierung wird für die Umsetzung wichtiger EU-Richtlinien und - Verordnungen verantwortlich sein. Für die Umsetzung der EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur in Deutschland bestehen aktuell noch viele Unklarheiten. Der Deutsche Angelfischerverband und seine europäischen Partner betonen die Bedeutung dieser Verordnung und setzen sich dafür ein, dass sie nicht dazu missbraucht wird, Angler aus Gebieten zu verdrängen, für deren Schutz sie sich aktiv engagieren. Pauschale, wissenschaftliche unbegründete „Nullnutzungen“ werden daher strikt abgelehnt.

  1. Entwicklung eines europäischen Kormoranmanagements

Immer mehr geschützte Arten wie der Kormoran und der Fischotter haben inzwischen einen „günstigen Erhaltungszustand“ erreicht und gefährden andere Arten in ihrem Bestand. Die Europäische Union sollte ein adaptives Populationsmodell für den Kormoran einführen, um robuste Fischbestände und eine intakte Biodiversität durch die Reduzierung des Prädationsdrucks zu gewährleisten. Dieses Modell würde zur Erhaltung gesunder aquatischer Ökosysteme in ganz Europa beitragen. Gleichzeitig soll der günstige Erhaltungszustand der Kormorane beibehalten werden.

  1. Schutz der Jugendarbeit der Angelvereine

Die organisierte Angelfischerei hat einen großen Bildungsauftrag, insbesondere im Bereich der Jugendarbeit. Dadurch wird das Verständnis und der verantwortungsvolle Umgang mit Natur, Umwelt und lebenden Tieren gefördert. Der Deutsche Angelfischerverband fordert eine Ausnahmeregelung im Falle einer Änderung des Tierschutzgesetzes, um den Angelvereinen zu ermöglichen, ihre bedeutende Jugendarbeit ohne Einschränkungen fortzusetzen.

  1. Entwicklung einer nationalen Strategie für die Angelfischerei

Die Angelfischerei leistet einen wichtigen Beitrag zum Fischereimanagement und zur nachhaltigen Ernährungssicherheit. Auf Grundlage der Entwicklung und Bereitstellung einer geeigneten App für die Beteiligung der Angelfischerei an wissenschaftlichen Projekten unter Bürgerbeteiligung (Citizen Science-Projekte) sollte eine nationale Strategie für die Angelfischerei entwickelt werden.

  1. Ökologischer Schutz in der Energiewende

In Deutschland existieren über 8000 Wasserkraftanlagen, von denen die allerwenigsten funktionierende Fischaufstiegsanlagen oder technisch umsetzbare Fischschutzmaßnahmen beim Fischabstieg aufweisen. Der Deutsche Angelfischerverband fordert einen ganzheitlichen Ansatz bei der Planung und Umsetzung erneuerbarer Energien, um sicherzustellen, dass die Energieversorgung nicht auf Kosten der biologischen Vielfalt und aquatischen Ökosysteme geht. Die neue Bundesregierung wird aufgefordert, den ökologischen Aspekt bei der Energiewende stärker zu berücksichtigen und die Auswirkungen der Energieinfrastruktur auf Gewässer und deren Lebensräume zu minimieren.

Wir legen diese Kernforderung den Mitgliedern der Arbeitsgruppe nicht nur als Informationsquelle für die laufenden Verhandlungen vor, sondern auch als Erinnerung an die Inhalte der Wahlprogramme beider Parteien im Vorfeld der Wahlen im vergangenen Monat. (https://dafv.de/themen/politik/bundespolitik/die-wahlprogramme-zur-bundestagswahl-2025-und-wie-sie-sich-auf-die-angelfischerei-auswirken-ein-ueberblick)

Deutscher Angelfischerverband e.V. (DAFV)

DeutschlandkarteDer Deutsche Angelfischerverband e.V. besteht aus 25 Landes- und Spezialverbänden mit ca. 9.000 Vereinen, in denen mehr als 500.000 Mitglieder organisiert sind. Der DAFV ist der Dachverband der Angelfischer in Deutschland. Er ist gemeinnützig und anerkannter Naturschutz- und Umweltverband. Der Sitz des Verbandes ist Berlin. Er ist im Vereinsregister unter der Nummer 32480 B beim Amtsgericht Berlin Charlottenburg eingetragen und arbeitet auf Grundlage seiner Satzung.

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